Hagens Hidden Gem: Unsere Wanderung auf dem 3-TürmeWEG

„Der einzige Premium-Wanderweg im Ruhrgebiet“. Klingt vielversprechend, oder? Diese Info hat uns - Ruth und mich - neugierig gemacht, sodass wir uns heute auf eine Wanderung auf dem 3-TürmeWEG in Hagen begeben. Spoiler: Im Pott kann man echt super wandern!

Praktische Infos zum Start

Wir fahren mit dem Zug nach Hagen und machen uns zunächst auf zur Touristinformation. Sie liegt etwa einen Kilometer vom Bahnhof entfernt und eignet sich als Startpunkt, wenn du noch nähere Informationen über Hagen und den 3-TürmeWEG benötigst. Du hast in der Innenstadt außerdemdie Möglichkeit, den Wanderrucksack mit Snacks und kühlen Getränken aufzufüllen. Der offizielle Einstieg des Wanderwegs befindet sich am Stadtgarten, wo es auch Parkplätze gibt (mit dem Wanderparkticket kannst du dein Auto fünf Stunden parken).

Urban Art am Wegesrand

Das Mural „The Weird" von Rookie & DXTR erinnert an die Glanzzeiten der Industrialisierung in Hagen. Es widmet sich dem Thema Industrialisierung und zeigt Motive aus der Blütezeit des Ruhrgebiets. Zahlreiche weitere Murals entstanden im Rahmen des „Hagen Mural Projektes", welches nur wenige Wochen nach der Überschwemmung der Stadt 2021 startete.

Auf geht`s : Start unserer Wanderung auf dem 3-TürmeWEG

Zurück zu unserem eigentlichen Ziel für heute, dem 3-TürmeWEG. Am Start finden sich zahlreiche Informationen zum Weg sowie den drei namensgebenden Türmen. Es gibt sogar einen digitalen Stempelpass, mit dem du am Ende deine persönliche Wanderurkunde bekommst. Wir probieren es einfach mal aus, bevor wir uns auf den Weg machen.

Wann ist ein Weg ein Premium-Weg?

Das Deutsche Wanderinstitut beurteilt Wanderwege. Dabei geht es nicht nur um schöne Wegstrecken, sondern auch darum, was es in puncto Kultur und industrieller Geschichte zu sehen und zu erleben gibt. Der 3-TümeWEG  hat 34 Kriterien erfüllt und damit diese Auszeichnung bekommen!

Idylle am Hang & Weitblick auf Hagen

Nach dem Stadtgarten beginnt direkt der erste Anstieg. Es geht durch eine idyllische Kleingartenanlage am Hang, die einen schönen Ausblick auf Hagen und die Umgebung bietet.

Industrierelikt am Wegesrand

Zwischendurch finden sich immer wieder Installationen aus Industrie und Kultur am Wegesand, wie z.B. der Fallhammer an der Gabelung in Richtung Bismarckturm. Geschichtsinteressierten empfiehlt sich ubedingt ein Besuch im LWL-Freilichtmuseum Hagen, woher auch die Leihgabe am Wegesrand stammt.

Bismarckturm: Ein Koloss mit Charakter

Da der Turm heute geschlossen ist (meistens nur sonntags zwischen 14 und 16 Uhr geöffnet), können wir uns nur vorstellen, wie es wäre, die 74 Stufen hochzusteigen und ganz Hagen zu unseren Füßen zu haben. Überprüfe am besten selbst vorher die Öffnungszeiten vom Turm und Kiosk, bevor du loswanderst. Der Turmkiosk im Schatten des Turms öffnet vermutlich eher am Wochenende, wenn mehr Wandernde unterwegs sind. Bei unserem Besuch unter der Woche können wir leider keinen Kaffeestopp einlegen, sodass es nach einem kurzen Fotostopp zügig weiter geht.

Wanderung mit Nah- und Fernblick

Unterwegs durchs Grüne gibt es immer wieder verschiedene Pausen- und Fotomöglichkeiten, teils bewusst installiert, teils zufällig am Weg. Die Wanderung bleibt dadurch kurzweilig, da es hinter jeder Ecke etwas Neues zu entdecken gibt. Besonders hervorzuheben ist die Beschilderung, die auf dem 3-TürmeWEG wirklich erstklassig ist. Wir haben den Track zwar auf komoot dabei, müssen aber zwischendurch kaum nachschauen, was sehr angenehm ist.

Kaiser-Friedrich-Turm: Höhepunkt in Hagen

Nach einen kurzen aber knackingen Anstieg geht es für uns auf den höchsten Punkt unserer Tour: den Kaiser-Friedrich-Turm, der auf einem 373 Meter hohen Berg thront. Mit seinen 17 Metern Gesamthöhe ist er auch der höchste Aussichtspunkt in Hagen. Am Fuße des Turms bietet eine Gaststätte mit Biergarten eine weitere schöne Möglichkeit zur Pause, nur nicht donnerstags, dann ist Ruhetag.

Von dekadenten Vögeln und anderen Waldbewohnern

Bunte Vogelhäuschen an verschiedenen Stellen, etwa die in Blautönen gestaltete „Villa Osthaus" oder die orange-rot gehaltene „Villa van de Velde", sorgen für Farbtupfer im Wald und weisen auf die Verbindung der Stadt Hagen zur Bauhaus-Bewegung hin. Noch heute zeugen Gebäude im ganzen Stadtgebiet davon, dass hier einst ein Zentrum für die künstlerische Reformbewegung zu finden war. Wir stoßen auch auf ein Wildgehege für Damwild. Von der Aussichtsplattform am Weg kannst du den gesamten Wildpark überblicken - ein Areal von rund 15 Hektar. Die Tiere finden dort einen artgerechten Lebensraum mit einer großen Wildwiese und einem Bachlauf zur Wasserversorgung. Mit etwas Glück kannst du sie, so wie wir auch sehen!

Eugen-Richter-Turm: Wo Politik auf Panorama trifft

Mit dem Eugen-Richter-Turm erreichen wir den letzten der drei Türme, die dem Weg seinen Namen geben. Eugen Richter war ein Hagener Politiker, dem man vor über 100 Jahren diesen Turm widmete. Als kleiner Seitenhieb auf den Reichskanzler wurde sein Turm auf einem höheren Bergrücken errichtet als der Bismarckturm. Nach einer kurzen Pause in der Sonne geht es für uns noch mal hoch auf den Turm, um die Aussicht zu genießen!

Auf den letzten Kilometern des 3-TürmeWEGs

Der letzte Abschnitt führt uns eher gemütlich wieder zurück zum Ziel. In der Nähe von Start und Ziel befindet sich in einem hübschen Fachwerkbau und idyllisch am Waldesrand gelegen das Hotel und Restaurant Waldlust. Da wir nach unserer Wanderung noch einen Zwischenstop im Kunstquartier Hagen einlegen wollen, geht es für uns direkt weiter in Richtung Ausgangspunkt.

Kontrastprogramm im Kunstquartier Hagen

Nach 11,6 Kilometern voller Eindrücke machen wir noch einen Abstecher ins Osthaus Museum sowie ins Emil Schumacher Museum. Der Mix aus Jugendstil und moderner Kunst ist der perfekte Kontrast zu unserer Naturtour auf dem 3-TürmeWEG. Von Türmen zu Gemälden – Hagen hat wirklich alles zu bieten!

Fazit: Hagen, du Überraschungspaket!

Der 3-TürmeWEG ist mehr als nur eine Wanderung – er ist eine Reise durch Zeit, Natur und Kultur. Ruth und ich sind uns einig: Dieser Tag in Hagen hat uns echt gefallen! Ob du nun Naturliebhaber, Geschichtsinteressierte oder Kunstenthusiast:in bist – dieser Weg hat für jeden etwas dabei. Also, worauf wartest du noch? Schnür deine Wanderschuhe und entdecke Hagen von seiner schönsten Seite!