Das Foto zeigt Melissa auf dem Dach des Dortmunder U

Von Cappuccino bis Dortmunder U – Meine fünf Tipps für einen Tag in Dortmund

31. Oktober 2019

Über Dortmund hat bisher leider noch niemand ein berühmtes Lied geschrieben. Schade eigentlich, denn auch wenn ich die Dortmunder Nachbarstadt Bochum toll finde, hätte sich so eine Songzeile doch ziemlich gut für den Einstieg in meinen Beitrag geeignet. Für alle, die die Stadt seit meinem letzten Blogbeitrag „Eine Nacht in Dortmund“ oder Rebeccas Tipps einen perfekten Tag in Dortmund schon lieb gewonnen haben – oder sowieso mögen – starte ich also heute ohne musikalischen Einstieg, aber mit vielen weiteren Tipps für einen Tag in Dortmund. Essen gehen, Shoppen und Ausflugsziele für „umme“ – für einen abwechslungsreichen Tag im Osten des Potts ist alles dabei. Und das Beste: Alles ist prima zur Fuß machbar!

Zum Start in den Tag: Den besten Kaffee in Dortmund genießen

Meinen Tag starte ich mit meinem absoluten Lieblingscappuccino im „Neuen Schwarz“ in Dortmund. Ich sage nur so viel: Man munkelt, dass auch Nicht-Kaffee-Trinker dort schon von dem Kaffee überzeugt werden konnten. Ihr könnt hier auch wählen, ob Ihr eine klassische oder fruchtige Bohne haben möchtet, wobei es eigentlich egal ist, was ihr nehmt, denn der Kaffee schmeckt immer gut.

Das Foto zeigt eine Tasse Kaffee im "Neuen Schwarz"

Richtige Kaffeekunst im Neuen Schwarz und der Kaffee schmeckt fantastisch!

Mein Tipp, anstatt über die Kaffeebohnen zu grübeln, nutzt mal die Zeit um nachzufragen, woher der Kaffee kommt. Die Inhaber des Cafés können Euch darüber einiges erzählen, weil sie den Kaffee im Direktvertrieb einkaufen und dadurch einige der Kaffeebauern sogar persönlich kennen. Deshalb finde ich auch, dass die Preise, die im Vergleich zu anderen Cafés etwas höher sind, gerechtfertigt sind. Erstens, weil der Kaffee klasse schmeckt und weil außerdem mehr Geld bei den Produzenten bleibt. Leitungswasser bekommt Ihr übrigens umsonst zum Kaffee dazu. Das Neue Schwarz liegt sehr zentral auf der Viktoriastraße und ist deshalb nicht weit vom Westenhellweg, der Haupteinkaufsstraße in Dortmunds Innenstadt, entfernt. Perfekt also, um von hier aus unsere nächste Station anzusteuern….

Früher Brauerei, heute Wahrzeichen der Stadt: Das Dortmunder U

Manchmal schwimmen Fische in luftiger Höhe durchs Wasser, dann fliegt Müll und an Spieltagen sieht man schwarz-gelbe Kickerfiguren. Ich beschreibe Euch gerade die fliegenden Bilder, die schon von weitem den Weg in die Stadt beleuchten und am Dortmunder U angebracht sind.

Wem die Perspektive von unten zu langweilig ist, für den habe ich eine Idee.  Auf Augenhöhe begegnet Ihr dem Dortmunder U auf der Aussichtsplattform! Das ist mein erster Tipp für ein kostenloses Ausflugsziel: Während der Öffnungszeiten des Dortmunder U, könnt Ihr umsonst mit dem Aufzug auf die Plattform hochfahren und einen super Ausblick auf die Stadt genießen (kleiner Tipp: Die Tür zur Plattform geht nur mit Türöffner auf – falls Ihr auch verzweifelt davor steht). Wer noch Zeit hat, kann auch dem Museum Ostwall, welches ebenfalls im U beheimatet ist, einen Besuch abstatten. Viele weitere Ideen für kostenfreie Ausflüge im Ruhrgebiet hat übrigens meine Kollegin Katalina zusammengestellt.

Das Kreuzviertel entdecken: U-Nikat

Weiter geht’s vom U in Richtung Kreuzviertel. Hier findet Ihr viele kleine aber feine Geschäfte, die eine bunte Mischung an Produkten verkaufen. Mir ist das Schaufenster des kleinen Geschäfts U-Nikat aufgefallen, deshalb entscheide ich mich spontan für einen Besuch. Und wie das so ist, bleibe ich natürlich länger als zuerst geplant. Es gibt hier nämlich wirklich einiges zu entdecken, bei humanen Preisen.

Ein richtiger Geheimtipp ist übrigens der kleine Garten im Hinterhof, den man gar nicht erahnen kann, wenn man vor dem Geschäft steht. Dort könnt ihr in Ruhe einen Crêpes essen und einen Kaffee trinken und einfach mal kurz den Alltag ausblenden. Ich mache einen fairen Tausch, mein Rucksack ist um einige tolle Motivkarten schwerer, und dafür das Portemonnaie etwas leichter.

Anne Möller – Zeit für einen kleinen Gaumenschaus

Zum Nachmittag hin kommt ein kleiner Kuchenhunger auf und deshalb zieht es mich in das Café Anne Möller. Das gibt es nämlich noch nicht allzu lange in Dortmund. Es ist zwar sehr klein aber punktet dafür mit gemütlichen Sesseln, netten Mitarbeitern und einer guten aber übersichtlichen Auswahl.

Kuchen und Kaffee schmecken ziemlich lecker, deshalb meine Empfehlung an Euch, dort mal Station zu machen. Das Café ist auch eine gute Ausgangsbasis, um viele weitere Geschäfte im Kreuzviertel zu entdecken. Falls Ihr nicht aus Dortmund kommt, kleiner Fun Fact zum Angeben: Der Name ist eindeutig zweideutig – nicht weit vom Café entfernt befindet sich die Möllerbrücke. Und die Dortmunder sind halt gerne mal „Anne Möller(brücke)“.

Steinwache – In die Geschichte Dortmunds eintauchen

Zum Abschluss möchte ich Euch einen weiteren Ort in Dortmund vorstellen, den Ihr kostenfrei besuchen könnt und der eng mit der Geschichte der Stadt verbunden ist. Vielleicht wusstet Ihr, dass im zweiten Weltkrieg in Dortmund über 90 Prozent der Innenstadt zerbombt wurden. Ein kleines Wunder ist, dass ein ziemlich unauffälliges Gebäude direkt hinter dem Dortmunder Hauptbahnhof unversehrt stehen geblieben ist – die Steinwache.

Die Menschen in dem Gebäude hatten nämlich keine Möglichkeit, sich bei einem Bombenalarm in Sicherheit zu bringen, weil die Steinwache damals als Gefängnis für politische Gefangene diente. Ihr könnt dort für einen Moment in die Geschichte der Menschen eintauchen, die damals aus den banalsten Gründen eingesperrt waren. Wenn man in den zum Teil winzig kleinen Zellen steht, die Netze sieht, die die Gefangenen davon abhalten sollten, Selbstmord zu begehen – ich bin ehrlich, ich hatte mehr als einmal eine wirkliche Gänsehaut. Hinzu kam, dass die Gefangenen nicht wussten, dass das Gebäude nicht bombardiert werden würde, und jedes Mal Todesängste ausstehen mussten. Ich war inzwischen mehrfach in der Steinwache und würde Euch empfehlen eine Führung zu machen, aber natürlich könnt Ihr auch alleine durchlaufen und Euch die zahlreichen Infotafeln anschauen.

Und zum Schluss…

Wer keine Lust hat, die ganze Strecke zu Fuß zu laufen, kann sich unkompliziert ein MetropolRad oder einen E-Scooter ausleihen und damit durch die Stadt düsen. Bei gutem Wetter könnt Ihr auch mal das Unionviertel ansteuern, welches in der Nähe vom Dortmunder U liegt. Dort findet ihr viele außergewöhnliche Graffitis, kleine Plattenläden und den Tremonia- und Westpark. Falls ihr einen der Vorschläge ausprobiert, freue ich mich über Euer Feedback. Welche Ausflugsziele in Dortmund würdet Ihr denn empfehlen?

Ein Artikel von Melissa Kohnen, die bis 2022 bei Ruhr Tourismus in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gearbeitet hat.

Ein Tag in Dortmund

Neues Schwarz
Kleppingstraße/Ecke Viktoriastraße
44135 Dortmund
Website: www.neuesschwarz.de

Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse
44137 Dortmund
Website: www.dortmunder-u.de

U-Nikat
Kleine Beurhausstraße 2
44137 Dortmund,
Website: www.u-nikat.de
Facebook: facebook.com/unikatdortmund/

Anne Möller
Fächerstraße 2
44137 Dortmund

Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Steinstr. 50
44147 Dortmund
Website: www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/stadtarchiv/steinwache/

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Tolle Ausflugsziele in Dortmund

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