Ein cremiger Cappuccino und dazu ein Stück Kuchen in einem schönen Café. Mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein, wie ich finde. Ich bin ein großer Fan davon, (neue) Cafés mit besonderen Konzepten zu besuchen. Als ich im letzten Jahr den Kuchen-Check meiner Kollegin Laura (mit drei Cafés in Mülheim, Witten und Rheinberg) gelesen habe, wusste ich ganz schnell: Ich werden auf jeden Fall eine Fortsetzung schreiben! Gesagt getan, habe ich zwei wunderbare Cafés in Bochum und Xanten besucht und für dich – natürlich völlig uneigennützig – den Kuchen-Check gemacht.
Hip und richtig lecker – Das „STÜH33“ in Bochum
Als Bochumerin stand für mich direkt fest, dass ich (mindestens) ein Café in meiner Wahlheimatsstadt besuchen werde. Ich liebe diese Stadt – nicht zuletzt wegen ihrer vielen „gastronomischen Perlen“. Eine solche Perle ist auch das STÜH33. Zu diesem coolen Café in der Stühmeyerstraße 33 (daher auch der Name 😉) gibt es so viel zu erzählen!
Fangen wir bei der Lage an: Das STÜH33 befindet sich in der ehemaligen Eisenhütte am Imbuschplatz. Das Gebäude, das lange in schlechtem Zustand war, entwickelt sich dank laufender Sanierung immer weiter zur sogenannten KoFabrik. Gemeinsam mit den anderen Mieter:innen des Pionierhauses setzen sich die beiden Cafébetreiber Sissi und Ronny (mehr zu den beiden gleich!) für die Quartiersentwicklung des Viertels ein. Neben dem Café betreibt Ronny im Obergeschoss der KoFabrik den gleichnamigen Coworking-Space. Wenn du also mal einen coolen Ort zum Arbeiten suchst, bist du im STÜH33 ebenfalls richtig!
Gemütliche Backstein-Atmosphäre
Aber zurück zum Café: Betrieben wird das STÜH33 seit September 2020 von Sissi Mann und Ronny Hanatschek. Mit dem eigenen Café haben sich die beiden mitten in der Pandemie einen langgehegten Traum verwirklicht. Nach monatelangem „To Go“-Verkauf können Sissi und Ronny jetzt endlich ihre vielen Ideen im „richtigen Cafébetrieb“ umsetzen.
Und ich kann dir sagen: Architektur, Inneneinrichtung und Atmosphäre sind im STÜH33 auch viel zu cool, um sich Kaffee und Kuchen nur „To Go“ zu holen! Bodentiefe Fenster, hohe Decken, unverputzte Wände mit roten Backsteinen und zahlreiche Pflanzen strahlen eine unglaubliche Gemütlichkeit aus! Bei gutem Wetter kannst du es dir außerdem auf der Terrasse oder auf einer der großen Grünflächen mit selbstgebauten Möbeln rund um die KoFabrik gemütlich machen.
Von prämiertem Kaffee bis zur (wohl) besten Zimtschnecke der Stadt
Ein Blick in die Kuchentheke lässt mein Herz höherschlagen. Fünf bis sieben verschiedene Kuchen werden täglich mit viel Liebe in der kleinen Küche des STÜH33 zubereitet. Viele davon sind vegan. Cheesecake mit Salted-Caramel-Topping, Blueberry Tarte und Apfelkuchen klingen wie Musik in meinen Ohren!
Aktueller Favorit der Gäste ist der Strawberry-Cheescake mit Keksboden. Perfekt für den Sommer. Unangefochtene Nummer 1 sind aber die Zimtschnecken, verrät mir Ronny. „Diese sind hausgemacht, super saftig, zimtig und nicht zu süß. Angeblich die besten Zimtschnecken der Stadt!“
Im Karotten-Walnuss-Kuchen-Rausch
Da ich aber an Karotten-Walnuss-Kuchen nur schwer (oder besser gar nicht) vorbeikomme, entscheide ich mich für ein Stück davon (übrigens auch vegan). Dazu bestelle ich mir einen Cappuccino und setze mich in die gemütliche Sofa-Ecke des Cafés. Der Kuchen schmeckt köstlich! Der saftig-nussige Geschmack von Möhre und Walnuss wird durch das frische Frosting aus Puderzucker, Sojamilch und Vanille abgerundet.
Kaffee vom deutschen Röstmeister
Das STÜH33 glänzt aber nicht nur durch leckeren Kuchen, sondern auch durch hervorragenden Kaffee! Mindestens fünf ständig wechselnde, mehrfach prämierte Kaffeebohnen beziehen Sissi und Ronny vom deutschen Röstmeister Benjamin Pozsgai aus Köln und kreieren damit nicht nur klassische Kaffeespezialitäten, sondern auch außergewöhnliche Kreationen.
Ronny empfiehlt mir, v.a. an sommerlichen Tagen, den „Flash-Brew mit Blutorangensorbet und Rosmarin“ zu probieren, dessen Basis ein schockgefrorener, kenianischer Kaffee bildet. Werde ich definitiv beim nächsten Mal testen! Aber auch von meinem Cappuccino bin ich total begeistert. Dieser wird aus dem Houseblend des STÜH33 gebrüht, der aus nachhaltig produzierten Spezialitäten-Kaffees Brasiliens, Kolumbiens und Indiens hergestellt wird. Die Kaffeebohnen kannst du übrigens nicht nur vor Ort genießen, sondern auch für zuhause kaufen – sogar im stylischen Pfandglas!
Stöbern im Concept Store
Was ich noch loswerden möchte: Abgesehen von Kaffeebohnen kannst du im integrierten Concept Store auch Poster, Trockenblumen und weitere Kleinigkeiten erwerben.
Fazit: Im STÜH33 war ich ganz sicher nicht das letzte Mal! Wenn du Bock auf hochwertige Kaffee- und Kuchenspezialitäten – in cooler Atmosphäre hast, dann auf nach Bochum! Du willst mehr über Cafébetreiber Ronny erfahren? Dann lerne ihn unserer Rubrik „Kreative Köpfe im Ruhrgebiet“ kennen.
Landliebe direkt am Rhein – „Unser Lieblingscafé“ in Xanten (dauerhaft geschlossen!)
Aktuelle Information Januar 2024: Das Café ist leider dauerhaft geschlossen. Ich stelle dir hier in Kürze eine Alternative vor)!
Gerade noch mitten in der Stadt zieht mich der nächste Stopp meines Kuchen-Checks raus „aufs Land“. Genauer gesagt nach Xanten. Als Kind war ich hier oft zum Urlaub machen bei meiner Oma auf dem Campingplatz und freue mich immer wieder, in dieses schöne Städtchen im Kreis Wesel zurückzukehren. Und was soll ich sagen: Auch mein Besuch des Cafés mit dem schönen Namen „Unser Lieblingscafé“ fühlt sich ein bisschen an wie Urlaub!
Direkt am Rheindamm gelegen, umgeben von Weiden, Feldern – und natürlich dem Rhein 😉 – empfehle ich dir, den Cafébesuch mit einer Radtour zu verbinden. Diese kannst du ganz entspannt über das Knotenpunktsystem planen, da der Knotenpunkt 45 sich quasi direkt vor der „Cafétür“ befindet.
Unkonventionell und extrem gemütlich
Das Wetter könnte nicht besser sein bei meinem Besuch. Bevor ich mir ein sonniges Plätzchen auf der Terrasse suche, schaue ich mich zu allererst im Café um und bin total begeistert! Der Innenbereich verteilt sich auf verschiedene Räume mit diversen Sitzecken. Jeder Raum ist anders aber eines haben alle gemeinsam: Sie strahlen eine unkonventionelle Gemütlichkeit aus.
Inneneinrichtung und Deko wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Hier passt kein Stuhl zum anderen, bunte Kissen liegen auf den Bänken, Taschen hängen an der Wand und Teekannen dienen als Lampe. Immer wieder entdecke ich etwas Neues und kann mich kaum satt sehen.
Alles hausgemacht – vom Kuchen bis zum Eierlikör
Ich unterhalte mich mit André Stutz, der das Café, in dem es vormittags Frühstück und nachmittags Kuchen und Eis gibt, seit 2015 betreibt. Es ist eine Herzensangelegenheit für den gelernten Metzger, der neben dem Cafébetrieb ein 25-köpfiges Unternehmen in Duisburg leitet!
Andrés Leidenschaft für sein Café in Xanten spiegelt sich nicht nur in der Einrichtung und Deko wider, sondern auch in der Tatsache, dass hier einfach alles hausgemacht ist! Die Kuchen und Torten werden in der eigenen Konditorei gebacken und bestehen ausschließlich aus Naturstoffen. Von Krokant über Baiser bis hin zum Eierlikör ist hier alles „selfmade“. Gleiches gilt für das Eis. André verrät mir, dass er die Herstellung bei einem der besten Eismacher Deutschlands gelernt hat: Uwe Koch, der in Werl Deutschlands erste Eisfachschule betreibt. Dass ich beim nächsten Mal einen Eisbecher essen werde, steht damit fest!
Grillagetorte, Erdbeer-Rhabarber-Baiser oder doch Apfelkuchen?
Da ich aber in erster Linie zum Kuchen-Check hier bin, werfe ich einen Blick in die Kuchentheke und habe wieder einmal die Qual der Wahl. Allzeit-Favorit der Gäste ist laut André die Grillagetorte, eine Eissplittertorte aus Baiserböden, angerösteten Haselnüssen, Sahne, Schokosplittern und Krokant, die am linken Niederrhein besonders beliebt ist. Gerne bestellt (und gegessen 😉) werden aber auch Apfelkuchen, Erdbeer-Rhabarber-Baiser (im Winter Stachelbeer-Baiser) und Käsekuchen (ein 50 Jahre altes Geheimrezept von Andrés Mutter).
Da ich heute nicht alleine unterwegs bin, kann ich praktischerweise zwei Kuchen probieren! Die Entscheidung fällt auf Apfel- und Rhabarberkuchen. Beides wird zusammen mit zwei Cappuccino auf der Sonnenterrasse serviert. Auch beim Geschirr zeigt sich wieder die Liebe zum Detail. Keine Tasse und kein Teller passen zur / zum anderen.
Kuchengenuss auf der Sonnenterrasse
Mit der Sonne im Gesicht und dem Blick Richtung Rheindamm genießen wir unseren Kuchen. Mein Stück Apfelkuchen ist extrem lecker. Die Kombi aus dem süßlichen Teig, den säuerlichen Äpfeln und (mein Highlight) den Walnüssen, die den Boden des Kuchens bilden, zaubern mir ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Der Rhabarberkuchen mit Mürbeteig schmeckt ebenfalls fantastisch!
Auch der Cappuccino in den hübschen pastellfarbenen Tassen ist ein Genuss. Dafür kommen ausschließlich beste Bio-Bohnen zum Einsatz, die erst unmittelbar vor der Zubereitung gemahlen werden und so ihr volles Aroma entfalten! Der Besuch im „Unser Lieblingscafé“ muss sich übrigens nicht zwingend nur wie Urlaub anfühlen: Du kannst hier auch Urlaub machen! Zwei Appartements mit Terrasse, eine große Ferienwohnung und zwei Ferienzimmer stehen zur Vermietung bereit.
Genuss am Fluss
Was ich noch loswerden möchte: Ab August startet hier an jedem zweiten Wochenende mit „Genuss am Fluss“ neben dem Café- auch der Restaurantbetrieb. André hat auch hier schon viele Ideen, z.B. Themenabende im Winter, über die du dich bei Facebook informieren kannst.
Fazit: Ich bin begeistert von diesem tollen Café in Xanten und werde definitiv nicht nur zum Eis essen, sondern auch zum frühstücken (kennst du schon meine Frühstückstipps fürs Ruhrgebiet?) wiederkommen. Auch das neue Konzept „Genuss im Fluss“ hat meine Neugier geweckt!
Aktuelle Information Januar 2024: Das Café ist leider dauerhaft geschlossen. Ich stelle dir hier in Kürze eine Alternative vor)!
Kuchencheck im Ruhrgebiet – Mein Fazit
Meine Liebe für Kaffee und Kuchen ist durch diese zwei tollen Cafés im Ruhrgebiet wieder einmal gewachsen. Ich bin beeindruckt davon, mit wie viel Herzblut und Kreativität Ronny & Sissi und André ihre Cafés betreiben und werde definitiv alle wieder besuchen. Und: Es gibt noch so viel mehr! Ich freue mich darauf, weitere Perlen im Pott zu entdecken. Wenn du tolle Cafés im Ruhrgebiet kennst, die „Cakelover“ wie mich glücklich machen, schreibe diese gerne in die Kommentare!
Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, Ihr Blog ist toll und informativ, aber Xanten, das am linken Niederrhein liegt, hat mit dem Ruhrgebiet nichts zu tun, weder historisch noch kulturell oder religiös. Wie wäre es, wenn Sie den Niederrhein getrennt bearbeiten….ich zeige ihn Ihnen gerne….
Guten Morgen Claudia,
vielen Dank für das Kompliment, schön, dass Ihnen unser Blog gefällt. Was Xanten angeht: Wir richten uns dabei nach den Vorgaben des Regionalverbandes Ruhr: https://www.rvr.ruhr/politik-regionalverband/staedte-kreise/. Demnach wird Xanten zum Ruhrgebiet gezählt (auch wenn die Stadt faktisch betrachtet, zum Niederrhein gehört) und wir haben das Glück, über diese schöne Stadt im Kreis Wesel berichten zu dürfen. 🙂
Liebe Grüße
Katalina