Ihr habt Lust die Industriekultur des Ruhrgebiets zu entdecken und wunderbare Orte kennenzulernen? Ich habe Euch eine Bucketlist voller interessanter Orte und Veranstaltungen zusammengestellt, die jeder der Industriekultur liebt, einmal erlebt haben muss.
#1 Entspanntes Feiern bei der „Traumzeit“ im Landschaftspark Duisburg-Nord vom 14. bis 16. Juni 2019
Die Kulisse des Parks ist Industriekultur pur: Das frühere Thyssen-Hochofenwerk Duisburg-Meiderich, in dem bis 1985 Roheisen für die Stahlindustrie produziert wurde, ist heute ein Landschaftspark mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Außerdem bietet er ein außergewöhnliches Festival – die „Traumzeit“. In solch einer Kulisse auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis! Ihr schaut, in Eurem Zelt liegend, direkt auf die Hochöfen und braucht vom Zeltplatz nur drei Minuten zum Festivalgelände. Im Park sind insgesamt vier Bühnen aufgestellt und auch die Musik hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Auf den Foodcourt kommt Ihr übrigens auch ohne Ticket!
#2 Mitfiebern bei den Ruhr Games im Landschaftspark Duisburg-Nord vom 20. bis 23. Juni 2019
Die Ruhr Games sind genau die richtige Veranstaltung für alle, die auf Sport, Cro, Bosse, und Street Art stehen. Das Ruhr Games Festival ist Europas größtes Jugendsportevent und finden vom 20. bis 23. Juni ebenfalls im Landschaftspark Duisburg-Nord statt. Jugendliche Sportler messen sich in verschiedenen Disziplinen, dazu gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm rund um Street Art, Urbane Kultur und Sport: Probiert Trendsportarten wie Parkour oder Klettern auf einem eigens dafür geschaffenen Trendsportareal aus oder nehmt an einem Graffiti-Workshop teil. Das Tolle – Der Eintritt ist frei! Weitere Festivals mit Industriekultur-Flair zeigt Euch Ronja in Ihrem Artikel!
#3 An einer Führung auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein teilnehmen
Ein weiteres Highlight, das auf jeder guten Industriekultur-Bucketlist stehen sollte ist das UNESCO-Welterbe Zollverein. Ihr könnt das große Areal alleine erkunden – Ich empfehle Euch aber an einer Führung teilzunehmen. Hier könnt Ihr nämlich noch viele interessante Dinge über die ehemalige Zeche und Kokerei erfahren. An der Führung „Durch Koksofen und Meistergang“ könnt Ihr entweder früh, um 11:30 oder nachmittags, um 14:30 teilnehmen.
Bei der Führung heißt es Industriegeschichte hautnah erleben: Lasst Euch von einem Tourguide auf eine Reise in die Geschichte des Ruhrgebiets mitnehmen. Entdeckt, wofür die riesigen Anlagen, Maschinen, Transportbänder, Förderwagen, Bunker und Trichter da waren und wie auf der Kokerei aus Kohle Koks gewonnen wurde. Die Führung dauert 2 Stunden. Die Tickets dafür müsst Ihr allerdings schon vorher auf der Website erwerben.
Für den Kohldampf nach der Führung kann ich Euch „Die Kokerei“ empfehlen! Das Café und Restaurant mit demselben Namen liegt direkt auf dem Gelände der Kokerei und bietet unter anderem ruhrgebietstypische Leckereien an.
#4 Feiern der ExtraSchicht am 29. Juni 2019 – Die Nacht der Industriekultur
Für den letzten Samstag im Juni habe ich eine ganz besondere Veranstaltung für Euer Festival-Abendprogramm: Erlebt bei der ExtraSchicht eine Nacht der Industriekultur, bei der nichts unmöglich ist. Lernt Industriekultur mit allen Sinnen kennen! Geht auf „ExtraSchicht“ und erlebt das Ruhrgebiet von 18 Uhr bis 2 Uhr in seiner ganzen Pracht. Bei diesem Event feiert das Ruhrgebiet sich selbst und seine einzigartige Industriekultur: 2019 sind 50 Standorte und über 2.000 Künstler dabei.
Ich stelle Euch hier ein paar interessante Spielorte vor, die verschiedenste Künstler und Attraktionen zu bieten haben. Denkt daran, dass Ihr nur einen Abend lang Zeit habt. Daher würde ich empfehlen, im Vorhinein schon einmal ein paar Spielorte auszusuchen, die Ihr besuchen wollt. Wenn Ihr nicht mehr als fünf Orte auswählt, oder aber Orte, die räumlich nah beieinander liegen, habt Ihr mehr Gelegenheit, Eure Erlebnisse in Ruhe zu genießen und zwischendurch ein kühles Bier zu trinken.
Spielort-Tipp 1 – Tetraeder Bottrop
Wollt Ihr bei gutem Wetter einen atemberaubenden Blick über das nächtliche Ruhrgebiet werfen und seid schwindelfrei? Dann wagt einen Aufstieg auf die 50 Meter hohe Konstruktion des Tetraeders. Bewundert die Künstler von SOL´AIR, die in einem in Schwindel erregender Höhe hängenden LED-Diamanten fulminante Kunststücke vollführen. Um Mitternacht startet das Finale der Show, inklusive Feuerwerk vor imposanter Kulisse.
Spielort-Tipp 2 – Nordsternpark Gelsenkirchen
Der Nordsternpark in Gelsenkirchen ist ein weiteres Highlight der ExtraSchicht: Die weitläufigen Parkanlagen um die ehemalige Zeche Nordstern bieten Euch vielfältige Erlebnisse. Als Tipp kann ich Euch einen Besuch auf dem Nordsternturm empfehlen. Dort gibt es ebenfalls eine Panoramaterrasse zu Füßen der Herkules-Statue, die von Markus Lüpertz kreiert wurde. Wenn Ihr oben auf die Terrasse wollt, seid am besten ganz am Anfang der ExtraSchicht da oder ganz am Ende. Im Park selbst gibt es zahlreiche Illuminationen zu entdecken, tolle Artisten, verschiedene Führungen, eine Lasershow und auch ein Feuerwerk.
Spielort-Tipp 3 – Zeche Carl Essen
Auf der Zeche Carl wird es bei der ExtraSchicht physisch: Studierende der Folkwang – Universität der Künste, lokale Physical-Theatre-Kompanien und internationale Künstler/-innen zeigen Euch im Rahmen des internationalen FULL SPIN Festivals die Faszination des physischen Theaters, welches ohne das gesprochene Wort, nur mit Hilfe des gesamten Körpers, performt.
Wenn Ihr auch an historischem Hintergrundwissen interessiert seid, dann nehmt am besten auf der Zeche Carl an einer Führung zur Bergbaugeschichte teil. Dabei erfahrt Ihr, wie dort früher gearbeitet wurde und welche Funktionen die verschiedenen Gebäude hatten.
Spielort-Tipp 4 – Bergwerk Ost in Hamm
Das Bergwerk Ost in Hamm wurde noch bis in das Jahr 2010 aktiv betrieben. Deshalb stellt 2019 einen Neubeginn für diesen Standort dar, weil er in diesem Jahr in ein CreativRevier für Kunst und Kultur umgewandelt wird. Entdeckt dort Lasershows, Feuerkünstler, Live-Musik und um 23 Uhr ein großes Feuerwerk mit anschließender Aftershow-Party bis 2 Uhr morgens.
#5 Hüttenführung, Klettern oder Tauchen im Landschaftspark Duisburg-Nord
Auch ohne Traumzeit, ExtraSchicht und Ruhr Games sollte der Landschaftspark Duisburg-Nord auf keinen Fall auf Eurer Industriekultur-Bucketlist fehlen! Dort gibt es viel zu erleben und zu entdecken! Geht zum Beispiel in einem alten, gefluteten Gasometer auf Tauchstation, nehmt an einer Hüttenführung teil oder im klettert im Hochseilgarten zwischen den alten Hochöfen. Nervenkitzel und einen tollen Ausblick gibt´s inklusive.
Nur ein paar Kilometer vom Landschaftspark entfernt, findet vom 15. bis zum 16. Juni zudem das Duisburger Innenhafenfest statt. Ein Besuch lässt sich wunderbar miteinander kombinieren.
#6 Dem Ruf des Berges folgen im Gasometer Oberhausen
Der 117 Meter hohe Gasometer Oberhausen ist ein Wahrzeichen des Ruhrgebiets. Früher wurde hier Gas gelagert, heute ist er Standort für faszinierende Ausstellungen. Schaut Euch in der aktuellen Ausstellung das Matterhorn verkehrt herum an und lasst vom Dach des Gasometers Euren Blick weit über das Ruhrgebiet streifen.
Wenn Ihr danach erst mal eine Pause und etwas zu Essen braucht, findet Ihr in unmittelbarer Nähe zum Gasometer den Kaisergarten Oberhausen sowie das Centro mit zahlreichen Restaurants und Shops.
#7 Einmal „unter Tage“ im Deutschen Bergbau-Museum Bochum
Im Bergbau-Museum erlebt Ihr die Geschichte des Bergbaus hautnah, denn das Highlight ist hier das „Besucherbergwerk“: Ein künstlich konstruierter, kleiner Stollen unter dem Museum, in dem Ihr mit einem Museumsführer „unter Tage“ fahrt. Hier bekommt Ihr ein Gefühl für die Arbeit, die fast zwei Jahrhunderte lang Menschen und die Kultur dieser Region geprägt hat. Wenn Ihr danach ein wenig frische Luft braucht, dann fahrt hoch auf das Dach des Museums und erlebt den Ausblick vom Doppelbock auf Bochum und Umgebung.
#9 Den Lauf der Sonne beobachten auf der Halde Hoheward in Herten
Die Halde Hoheward in Herten ist 152 Meter hoch und bei klarem Wetter habt Ihr von dort aus einen tollen Panoramablick über das Ruhrgebiet. Außerdem könnt Ihr auf der Halde das Horizont Observatorium entdecken. Für die Beobachtung des Laufs der Sonne steht hier auch noch eine Horizontal-Sonnenuhr mit einem großen Obelisken.
#10 Laufen auf einer „Achterbahn“ auf der Haldenskulptur Tiger & Turtle in Duisburg
Hier noch ein weiteres Halden-Highlight für Euch: Die Heinrich-Hildebrand-Höhe, auf deren Plateau die begehbare Skulptur mit dem Namen Tiger & Turtle steht. Diese sieht auf den ersten Blick aus wie eine Achterbahn und bietet Euch einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt Duisburg. Nachts ist die Skulptur außerdem imposant beleuchtet.
#11 Strahlende Kreativität erleben im Dortmunder U
Industriekultur pur erlebt Ihr im Dortmunder U: Kreativ und mit wortwörtlich strahlender Symbolkraft in Szene gesetzt. Weithin über Dortmund strahlt das U, welches ehemals das Verwaltungsgebäude der Dortmunder Union Brauerei darstellte. Heute ist es ein einzigartiges kulturelles Zentrum für die Förderung der Kreativität: Hier findet Ihr das Museum Ostwall, ein Museum für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, außerdem eine Bibliothek, mehrere Veranstaltungssäle und exzellente Gastronomie.
#12 Licht und Illusion genießen im Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna
Das Lichtkunstmuseum Unna befindet sich in der ehemaligen Lindenbrauerei. Dort könnt Ihr in den alten Gärkellern faszinierende Lichtkunst erleben und interessante Installationen von renommierten Künstlern bestaunen. Es erwarten Euch 2.400 m² voller Licht und Illusion: Die Ausstellung könnt Ihr im Rahmen einer neunzigminütigen Führung entdecken, die Euch tief in die Welt der Lichtkunst eintauchen lässt.
To be continued…
Die Industriekultur des Ruhrgebiets hat so vieles zu bieten, dass man die Liste beinahe endlos weiterführen könnte! Wusstet Ihr schon, dass die Route der Industriekultur in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag feiert?! Passend dazu könnt Ihr auf 20 Festen die Industriekultur des Ruhrgebiets gebührend feiern!
Was sind Eure Punkte für eine perfekte Industriekultur-Bucketlist?
Gastautorin: Ein Artikel von Alina Gladen die von Mai bis Juli 2019 das Team Industriekultur der Ruhr Tourismus als Praktikantin unterstützt hat.