Mit dem Fahrrad raus an die frische Luft – das gehört für mich einfach zu einem perfekten Wochenende dazu. Dabei muss es nicht immer eine Tour auf bekannten Wegen, wie rund um den Baldeneysee, entlang der Ruhr oder auf der Erzbahntrasse sein. Das Ruhrgebiet hat so viele Möglichkeiten, die es zu entdecken gilt.
Wenn für Euch perfekter Asphalt nicht zwingend zu einer spannenden Radtour dazugehört und Ihr mit kleineren Einschränkungen leben könnt, dann begebt Euch doch einfach mal auf unbekannte Pfade. Touren abseits des Knotenpunktsystems sind häufig nicht so überlaufen. Ja, manchmal fällt man auch mal auf die Nase, aber meistens findet man dafür kleine Perlen für Radler. Bei meiner Recherche für unsere neuen Entdeckertouren bin ich so auf diese tolle Rundtour durch den Kreis Unna gestoßen – und ich bin schwer begeistert!
Tourenplanung für Entdecker
Wer neue Wege für sich erkunden will, kann natürlich auf bestehende Tourentipps von anderen zurückgreifen. Spannend ist es auch, sich einfach mal auf den Drahtesel zu setzen und loszuradeln. Letzteres bedeutet aber meistens auch einige Rückschläge auf der Tour. Ich selber schaue gerne vorab auf Komoot nach Passagen, die von anderen Radlern empfohlen wurden. Diese Streckenabschnitte verknüpfe ich dann zu einer Rundtour. Manchmal steht man dann vor Ort vor unerwarteten Problemen, aber meistens klappt das doch richtig gut.
Meine Entdeckertour im Kreis Unna
Mein heutiger Tourentipp für Euch startet an der Zeche Gneisenau im Dortmunder Nord-Osten. Ich bin unterwegs mit meinem Kollegen Pascal und wir sind beide gleich begeistert von den richtig schönen Zechentürmen.
Zunächst geht es nach Süden über kleinere Stadtstraßen am Rande von Scharnhorst vorbei. Den Schlenker zur ehemaligen Zeche Scharnhorst habe ich für Euch wieder rausgenommen, denn vor Ort sieht man außer einer Infotafel nicht so viel. Am Dahlwiesenbach wird es dann gleich idyllisch und wir radeln über einen guten Radweg Richtung Osten.
Das Naturschutzgebiet Alte Körne
Mit jeder Pedalumdrehung wird es tatsächlich immer besser. Plötzlich stehen wir mitten in einem Waldgebiet und sind komplett überrascht, wie schön es hier für Radler ist.
Am Wegesrand stehen immer wieder Infotafeln, die vor allem für Familien sehr interessant sind. Die Schilder erklären sehr anschaulich die Natur, ein richtig toller Lehrpfad. Wir radeln weiter und sind begeistert, dass gefühlt alle 500 Meter ein anderes Landschaftsbild vor unsere Augen tritt. Mal sind es Felder, dann ein Tümpel, wieder dichter Wald… Mehr Abwechslung geht nicht!
Schließlich erreichen wir den Dortmunder Stadtteil Kurl. Nach einem kurzen Stück an der Straße, geht es schnell wieder weiter entlang der Körne. Wer die Tour etwas kürzer halten will, kann die Körne einfach weiterradeln. Wir entscheiden uns jedoch für einen kurzen Schlenker nach Süden. Wir passieren das Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz, bevor es entlang der Bahntrasse zum nächsten Uferweg geht. Am Reckerdingsgraben genießen wir wieder das entspannte Radeln, ebenso wie wenig später entlang der Körne. Am Wegesrand stehen immer wieder kleinere Kunstwerke und die Natur bietet viele Möglichkeiten zum Durchatmen… Herrlich!
Der Sesekeweg
Schließlich mündet die Körne in die Seseke und wir fahren vor der großen Kläranlage kurz den Abstecher zur Pixelröhre. Das Kunstwerk steht direkt am schön gestalteten Mündungsdelta und ist einfach ein tolles Fotomotiv. Auch das Kunstwerk „Jetzt“ bietet sich perfekt an, um ein wirklich außergewöhnliches Foto zu machen.
Wir folgen dem Sesekeweg flussabwärts. Während wir an der Seseke kaum Leute gesehen haben, ist am Seepark Horstmar in Lünen deutlich mehr los.
Im nahegelegenen Preußenhafen sieht es nicht anders aus. Am Imbiss bekommen wir eine leckere Currywurst und es gibt viele Flächen, auf die wir für ein kleines Päusken ausweichen können.
Der Rückweg
Nach der Stärkung folgt der Rückweg über die Gneisenautrasse. Der Radweg über die ehemalige Bahntrasse ist nicht ganz so gut ausgebaut, dafür aber auch bei Weitem nicht so stark frequentiert. Wir kommen zügig voran und gelangen schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt am Gelände der Zeche Gneisenau.
Fazit: ein klasse Rundweg auch für Familien
Pascal und ich sind beide überrascht, wie gut diese 40 Kilometer lange Runde wirklich war. Eine abwechslungsreiche Radtour, die sich auch für Familien mit Kindern sehr gut eignet. Natürlich trifft man immer wieder andere Leute, aber richtig voll ist es auf den Wegen nicht. Die Tour ist nicht ausgeschildert, daher solltet Ihr eine gute Karte dabei haben oder besser ein Fahrradnavi am Lenker.
Noch mehr Entdeckertouren
Wir haben für Euch noch weitere Entdeckertouren zusammengestellt und wollen Euch so Alternativen zu den beliebten Hotspots geben. Schaut doch einfach mal durch die Tourenvorschläge, vielleicht ist ja die passende Runde für Euch dabei. Ich wünsche Euch wie immer viel Spaß beim Nachradeln!