Gäbe es eine offizielle Bucket List mit „Dingen, die man auf jeden Fall mal mit seiner Lieblingskollegin gemacht haben muss“ so wäre eine „Fahrradtour durchs Ruhrgebiet“ ein Punkt darauf. Jedenfalls in unserem Fall… Und mit unserem Job… Wir sind Heike und Katalina, arbeiten bei Ruhr Tourismus im Onlinemarketing und teilen uns seit sechs Jahren ein Büro. Wir haben (zusammen) schon ziemlich viel im Ruhrgebiet erlebt aber sind bisher tatsächlich noch nie gemeinsam durch den Pott geradelt! Um das endlich zu ändern, haben wir uns von unserem Kollegen und radrevier.ruhr-Profi Jochen eine Tour planen lassen, die auf überschaubaren 20 Kilometern das Fahrradfahren mit einigen schönen (und leckeren!) Zwischenstopps verbindet. Wir nehmen dich mit auf unserer Fahrradtour durch Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und Essen und verraten dir, wo es sich lohnt, einen Etappenstopp einzulegen.
In Hostel Veritas – Frühstück, Shopping und Start unserer Fahrradtour
Du fragst dich jetzt sicher, warum wir gerade an einem Hostel unsere Radtour starten. Da wir beide aus dem Ruhrgebiet (Herne und Bochum) kommen, haben wir dort zwar nicht übernachtet, möchten aber allen, die zum „Ruhrlaub“ machen im Pott sind, das In Hostel Veritas in Oberhausen ans Herz legen!
Du kannst hier zu fairen Preisen in Einzel-, Doppel-, Drei, Vier-, Fünf, Sechs-, Sieben- und Achtbettzimmern in direkter Nachbarschaft zur Neuen Mitte mit dem Centro Oberhausen und dem Gasometer und vielen weiteren Attraktionen übernachten.
Da wir beide einen Faible für individuelle Konzepte haben, sind es aber v.a. die coolen Möbel, die vielen stylischen Dekoelemente und die Tatsache, dass das In Hostel Veritas nicht nur ein Hostel ist, sondern mit der „Gretel“ auch einen ziemlich coolen Laden zum Bummeln und Shoppen bietet, die uns so begeistert.
Vor unserer Radtour stärken wir uns also hier mit einem leckeren Frühstück im gemütlichen Biergarten / Innenhof des In Hostel Veritas, stöbern durch das hostel Gretel und starten dann satt – und um eine neue Bluse und ein neues Cappy reicher – unsere Tour durchs radrevier.ruhr.
Entspanntes Radeln durchs grüne Oberhausen, Essen und Mülheim an der Ruhr
Ein weiterer Pluspunkt des In Hostel Veritas: Es ist ein zertifizierter Bett+Bike Betrieb und von hier aus erreichst du nach nicht einmal 300 Metern einen Zuweg zur HOAG-Trasse. Nach weniger als einer Radminute im Straßenverkehr können wir also direkt zu Beginn unserer Tour ganz entspannt ein kleines Stück über den Bahntrassenradweg mit wassergebundener Decke radeln.
Nach einem kurzen Abstecher durch eine wenig befahrene Straße wird es dann immer grüner. Zunächst radeln wir entlang des Läppkensmühlenbachs auf Essener Stadtgebiet und kommen schließlich am Städtedreieck von Essen, Oberhausen und Mülheim am Lepkeshof aus.
Ein Hofverkauf bietet dir hier die Möglichkeit, frische regionale Produkte einzukaufen. Da wir aber heute zügig weiterradeln möchten, legen wir nur einen kurzen Fotostopp bei den Pferden ein. An Tieren kommen wir schließlich beide nicht vorbei, ohne wenigstens ein Foto zu machen. 😉
Berg- und Talfahrt durchs Hexbachtal bis zum RS1
Es mag kitschig klingen aber den nächsten Teil unserer Tour möchten wir schlichtweg als idyllisch bezeichnen. Wir radeln vorbei an bunten Blumenfeldern, hübschen Häusern, Reiterhöfen und ganz viel Natur. Wenn du in dieser schönen Umgebung berechtigterweise Lust auf eine Pause verspürst, legen wir dir das Liebling im Mühlenbach mit seinem urgemütlichen Biergarten ans Herz! Was das Restaurant im Mülheimer Hexbachtal so besonders macht, kannst du in Ninas Artikel nachlesen! Wir radeln heute übrigens nur deshalb ohne Pause weiter, weil wir früh unterwegs sind und das „Liebling“ noch nicht geöffnet hat.
Die nächste Etappe unserer Tour führt uns durch den Mülheimer Norden. Frei nach dem Motto „Wo Tal drauf steht, ist auch Tal drin“ kommen wir an der einen oder anderen Stelle durch ein paar Steigungen etwas ins Schwitzen (aus dem Tal muss es ja schließlich auch wieder nach oben gehen). Topfit wie wir sind (räusper) macht uns das aber natürlich gar nichts aus…
Über ausgeschilderte Radwege lässt es sich teils auf wassergebundener Decke, teils auf kleineren Straßen mit wenig Verkehr auf jeden Fall sehr entspannt weiterradeln. Nach einer kurzen Etappe vorbei an einem satten Feld geht es für uns dann schließlich auf der Rheinischen Bahn, besser bekannt als RS1, weiter. Die ehemalige Bahntrasse wird immer weiter zum Radschnellweg Ruhr ausgebaut, der ein Paradebeispiel für entspanntes Radfahren abseits des Straßenverkehrs ist – und v.a. nach seiner Fertigstellung sein wird!
Für ein paar Kilometer geben wir richtig Gas und erreichen schließlich den nächsten Stopp auf unserer Radtour: den Niederfeldsee in Essen.
Käffchen in bester „Radmosphäre“ am Niederfeldsee
Zwar künstlich angelegt, aber nicht minder lauschig ist der Niederfeldsee – und glänzt am „Ufer“ mit der Radmosphäre. Das Café-Bistro lockt uns mit seinem großzügigen Außenbereich und in unserem Fall mit einem köstlichen Eiskaffee (mit selbstgemachtem Eis)!
Könnten wir jetzt schon wieder etwas essen, würden wir uns bestimmt für einen Flammkuchen entscheiden… aber das Frühstück ist noch nicht so lang her. Daher bleibt es beim „Käffchen“. Hier treffen sich Radler, Spaziergängerinnen und Anwohner, sodass eine bunte Gäste-Mischung entsteht – typisch Pott halt! Bevor wir weiterradeln, genießen wir natürlich noch die Aussicht und lassen uns ein wenig die frische Brise um die Nase wehen.
Naherfrischung mit Grundnahrungsmittel
An der Radmosphäre und dem Niederfeldsee könnten wir natürlich theoretisch mehrere Stunden verweilen, Eis schlecken, quatschen und ein wenig chillen oder der Fontäne beim Wasserspeien zuschauen ABER: Wir sind ja unterwegs, um zu radeln und haben außerdem noch ein weiteres Ziel in kürzerer Entfernung vor Augen, nämlich die „Dampfe“, das Borbecker Brauhaus.
Nur knappe 15 Fahrradminuten, zunächst auf der Rheinischen Bahn zurück Richtung Mülheim und dann bis zum Abzweig Borbeck, vom Niederfeldsee entfernt liegt dieses „Naherfrischungsgebiet“ mit einem richtig großen Biergarten – bei so tollem Wetter wie heute natürlich ein Träumchen.
Bevor wir uns einem leichten Sommerbier widmen, schauen wir aber noch durch die fast schon historischen Räumlichkeiten der Brauerei. Sehr verwinkelt und klassisch, also vornehmlich dunkel und zünftig, geht es hier zu. Sicherlich ein Tipp für Weihnachts- und Firmenfeiern oder den Stammtisch. Wir sind jedenfalls froh, dass die Sonne lacht und wir draußen das Bierchen nebst einer schönen Portion frischer Pommes mit Knoblauch-Mayonnaise genießen können. Richtig lauschig hier!
Weiterradeln für „Kniffel“-Freunde
Jetzt wird es tatsächlich etwas kniffelig, denn wir radeln mit der Komoot-App und sind beide Anfängerinnen, was die Nutzung der App angeht (wer nicht so gern mit App radelt, kann sich am Knotenpunktsystem orientieren). Daher „verfransen“ wir uns zunächst etwas, stellen aber beim näheren „Hinradeln“ fest, dass doch alles so richtig war, wie gedacht. Die App schickt uns durch Wohnviertel, über grüne Wege durch Essen-Borbeck und Dellwig – ein Teil der Tour, der uns nicht ganz so gut gefällt, denn kurz bevor wir das Industrienatur-Kleinod Gleispark Frintrop erreichen, müssen wir eine Straße durchfahren, die überhaupt nicht nach unserem Geschmack ist. Aber so ist es halt auch manchmal: Freud und Leid liegen selbst auf einer Radtour oft nah beieinander. 😉
Der Gleispark entschädigt jedoch für die entgangenen Radfreuden kurz zuvor und hier beobachten wir eindrucksvoll, wie sich Sommerflieder & Co. die Industrielandschaft zurückerobern. Wer hier übrigens spontan Lust auf einen Abstecher hat, dem sei das Haus Ripshorst bzw. der Rhein-Herne-Kanal empfohlen: nur ca. 1 km entfernt liegt das Besucherzentrum des Emscher Landschaftsparks inmitten von hübschen Wiesen, mit dem Gehölzgarten. Hier kannst du hervorragend „Schiffe gucken“.
Chillen am Ziel
Wir radeln nach unserer Kurztour – die durch Pausen und Stopps doch eine Langtour geworden ist – weiter zurück über die HOAG-Trasse zu unserem Ziel, dem In Hostel Veritas.
Hier wird heute – wie übrigens im Sommer an jedem Donnerstag – gegrillt. Plätze reservieren ist eine Empfehlung, wenn du nicht leer ausgehen willst! Wer weiß: Vielleicht checken wir doch noch spontan ein, denn ein bis zwei Bierchen können wir uns nach unserer Tour durchaus noch gönnen, oder?