Der Herbst neigt sich schon wieder dem Ende entgegen. Doch bevor wir uns ab nächster Woche auf den Weihnachtsmärkten im Ruhrgebiet versammeln und den einen oder anderen Glühwein genießen, wollen wir uns würdig von der farbenfrohen Jahreszeit verabschieden. Also, Kamera geschnappt und los geht’s zu meinen absoluten Lieblingsspots der Industriekultur im Ruhrgebiet!
Erster Stop: Das Geleucht im Kreis Wesel
Wir beginnen unsere Tour durchs Ruhrgebiet in Moers, weit im Westen der Region. Unten an der Halde Rheinpreußen angekommen, beginne ich den steilen Aufstieg in Richtung der Spitze. Was ich nicht weiß: Der „offizielle“ Weg beginnt auf der Südseite der Halde und ist deutlich einfacher als der Trampelpfad auf der anderen Seite. Schade, dass ich das erst bemerkt habe, als ich für den Artikel recherchierte ?. Deswegen mein Tipp: Wenn Ihr mit dem Auto anreist, parkt unbedingt auf der Südseite der Halde! Trotz meines Missgeschicks erhasche ich nach gut 20 Minuten Fußweg zum ersten Mal einen Blick auf das rot strahlende Geleucht, das auf dem Gipfel der Halde trohnt.
Hobbyfotografen können sich hier austoben: Das Geleucht ist ein spannendes Motiv, das man aus jeder erdenklichen Perspektive einfangen kann.
Kurz nachdem ich oben angekommen bin, höre ich ein Motorrad die Halde hinauffahren. Ich staune nicht schlecht, als ich sehe, dass es sich um einen Polizisten handelt, der hier offenbar bei bester Aussicht seine Mittagspause verbringt. Ich kann es ihm nicht verdenken, schließlich ist der Blick aufs Umland gerade bei diesem Wetter spektakulär!
Zweites Highlight der Tour: Die Halde Norddeutschland
Wieder unten angekommen, mache ich mich auf zur Halde Norddeutschland, die Ihr mit dem Rad locker in unter einer Stunde erreichen könnt. Hier finde ich glücklicherweise sofort den offiziellen Aufstieg, der aber auch wirklich nicht zu verfehlen ist. Denn Euch erwartet eine Himmelstreppe, deren 359 Stufen Euch auf direktem Weg nach oben bringen.
Natürlich könnt Ihr aber auch unter den 13 Wegekilometern einen anderen Aufstieg wählen oder mit dem Fahrrad hoch radeln – das bleibt Euch überlassen. Ich persönlich finde, dass man die Himmelstreppe zumindest ein Mal erklimmen sollte, da sie unter allen Halden wirklich einzigartig ist!
Oben angekommen erwarten mich weitläufige Wiesen, auf denen viele ihre Lenkmatten steigen lassen. Auch Familien kommen hierher und genießen die letzten warmen Tage bei strahlendem Sonnenschein. Ich setze mich ins Grün und erhole mich ein wenig vom anstrengenden Aufstieg.
Ein weiteres Highlight der Halde Norddeutschland ist das Hallenhaus, das ebenfalls in den Abendstunden beleuchtet wird. Ein Besuch bei Sonnenuntergang lohnt sich also definitiv auf beiden Halden.
Bevor ich mich wieder mich dem (wesentlich entspannterem) Abstieg widme, möchte ich das Hallenhaus noch einmal aus der Nähe betrachten und die Aussicht genießen.
Mein absoluter Lieblingsort im Ruhrgebiet: Der Landschaftspark Duisburg Nord
In meiner Heimat Duisburg gibt es wohl nur wenige Orte, die eine so starke Anziehungskraft haben wie der Landschaftspark Nord, der von allen Duisburgern einfach nur „LaPaNo“ genannt wird.
Besonders spannend finde ich die Vermischung von historischen Industrieanlangen mit der Natur, die sich alles nach und nach zurückholt. So entstehen tolle Bilder, die gerade jetzt im Herbst für farbenfrohe Industriekultur sorgen.
Überall im Landschaftspark, den Ihr übrigens ganzjährig kostenlos besuchen könnt, findet Ihr die artenreiche Flora und Fauna, die sich hier über die Jahre angesiedelt hat. Ihr könnt im Landschaftspark Duisburg aber nicht nur Fotos schießen, Ihr habt außerdem die Möglichkeit, eine ruhrgebietstypische Currywurst zu essen, im Gasometer zu tauchen oder den Hochofen zu besteigen. Meine Empfehlung: Der Hochseilklettergarten, den Thomas in unserer Videoreihe #MeinRuhrgebiet vorstellt.
Letzter Halt: Die Henrichshütte Hattingen
Für das letzte Ziel unserer Tour durchs Ruhrgebiet müssen wir ein kleines Stück weiter Richtung Osten fahren. In Hattingen lädt Euch das LWL-Industriemuseum Henrichshütte zum Erkunden eines alten Eisen- und Stahlwerks ein. Das Gelände ist sehr weitläufig. An jeder Ecke findet Ihr Tafeln, die Euch über die jeweiligen Bereiche des frei begehbaren Museums informieren und in die Geschichte der Anlage eintauchen lassen.
Übrigens: Mit der neuen WelcomeCard Ruhr könnt Ihr nicht nur kostenlos per ÖPNV zum Museum anreisen, sondern Ihr erhaltet darüber hinaus auch kostenfreien Eintritt. Hier erfahrt Ihr, welche Partner Kartenbesitzer noch kostenlos besuchen können.
Hier soll unsere Reise nun enden. Es war ein toller Tag der Industriekultur im Ruhrgebiet. Gerade wenn die Sonne scheint und die Halden und Industrieanlagen mit hellem Licht erfüllt werden, eignen sich meine Lieblingsorte perfekt für einen Ausflug am Wochenende. Gerade die beiden Halden und den Landschaftspark Nord möchte ich Euch ans Herz legen. Sie liegen nur wenige Fahrminuten voneinander entfernt und können auch mit dem Rad prima erkundet werden.
Welche Top-Foto-Tipps für den Herbst im Ruhrgebiet könnt Ihr empfehlen? Ich wünsche Euch einen tollen Rest-Herbst und einen besinnlichen Start in die Weihnachtszeit!
Gastautor: Ein Artikel von Tim Prang, der von August bis Dezember 2018 das Team Onlinemarketing der Ruhr Tourismus GmbH als Praktikant unterstützt.
Super Artikel und sehr schöne Fotos! Weiter so