Vor ein paar Wochen ist in Essen ein neuer Wanderweg ausgewiesen worden: der Baldeneysteig. Ich probiere den kompletten Weg natürlich bald aus – zumal das teilweise meine bisherige Walking-Strecke ist – heute laufe ich aber nur einen Teil der insgesamt 27 Kilometer. Der Name Baldeneysteig macht schon klar, dass die Runde um den Baldeneysee in Essen herum angelegt ist. Wer von Euch den Essener Süden kennt, weiß, dass es dort sehr hügelig zugeht (genau gesagt erwarten Euch auf der Wanderung 500 Höhenmeter). Das heißt zwar, dass ich während meiner Wanderung einige Höhen „erklimmen“ muss, mich aber auch immer wieder schöne Ausblicke erwarten.
Dem Baldeneysteig kann ich leicht folgen
Der neue Weg ist ein Projekt der Grünen Hauptstadt Europas, die Essen 2017 war (übrigens, die erste Montan-Stadt, die diesen Titel von der EU zugesprochen bekommen hat!). Deswegen hat sich das Projekt-Büro viel Mühe gemacht, den Weg auszuschildern. Allerdings habe ich gehört, dass so manches Schild einen begeisterten „Sammler“ gefunden hat, sodass an manchen Stellen die Wege neu gekennzeichnet werden müssen. Das macht mir aber nichts, weil ich mich ganz gut im Essener Süden auskenne.
Nicht nur durch Feld und Wald: der Baldeneysteig ist sehr abwechslungsreich
Ich komme auf meiner Wanderung durch Werden. Das ist einer der Essener Stadtteile, der durch schöne alte Bebauung geprägt ist. Im Werdener Städtchen unten im Ruhrtal gibt es alte Fachwerkhäuser und kleine Geschäfte in einer gemütlichen Fußgängerzone. Aber bis dahin komme ich gar nicht, weil der Weg auf den Höhen bleibt, wo ich aber auch sehr schöne Wohnhäuser im Jugendstil entdecke.
Auf’m Land: der Baldeneysteig auf den Ruhrhöhen
Nach einer kleinen Bergwertung bin ich oben auf den Ruhrhöhen und es kommt eine wunderschöne Wegstrecke durch die Felder. Wisst Ihr, dass mehr als 60 % des Ruhrgebiets Freifläche sind? Das kann ich hier sofort nachvollziehen. Landleben pur!
Auf dem Baldeneysteig: eine besondere Halden-Art
Ich bin im Herbst unterwegs, d.h. zur Erntezeit. Und es werden nicht nur Äpfel geerntet, sondern auch Zuckerrüben… und zwar in rauen Mengen! Solche Zuckerrüben-Berge erinnern mich an die vielen Halden, die es ja vor allem im nördlichen Ruhrgebiet gibt (und auf denen man auch toll wandern kann, das mache ich ein andermal!).
Auf dem Baldeneysteig gibt es eine Menge zu sehen
In früheren Zeiten gab es hier unten im Ruhrtal nicht nur Landwirtschaft, sondern die Menschen haben ihr Geld mit Steinkohleabbau verdient. Einige von diesen Relikten sind sehr unscheinbar wie kleine Mundlöcher von alten Stollen, die man kaum findet. Andere dagegen sind weithin sichtbar, wie z.B. das Fördergerüst der Zeche Carl Funke in Heisingen auf der anderen See-Seite! Wenn Ihr euch die Karte vom Baldeneysteig anguckt, seht Ihr, dass Ihr auch an der Villa Hügel vorbei wandern – oder die kleine Klusenkapelle entdecken könnt.
Das finde ich das Spannende am Ruhrgebiet: ich bin zwar in der Großstadt Essen aber irgendwie doch auch auf dem Land. Dabei „stolpere“ ich immer wieder über die Geschichte der Region.
Nur ein kleiner Ausschnitt vom Baldeneysteig
Heute bin ich jetzt nur einen kleinen Abschnitt auf der Südroute des Baldeneysteigs gewandert aber den Rest werde ich spätestens im nächsten Jahr auch noch laufen! Schön ist, dass es verschiedene Einkehrmöglichkeiten (z.B. den Biergarten im Jagdhaus Schellenberg oder den Kulinarische Bahnhof LUKAS im alten Bahnhof Kupferdreh) gibt, sodass sich eine Tageswanderung perfekt eignet. Ich freue mich jetzt schon darauf, den Baldeneysteig weiter zu erklimmen!
Wie sieht es mit Euch aus? Hoch vom Sofa und losgewandert!
Hallo, gibt es für den Weg auch GPS-Daten?
Für Trailläufer eine tolle Strecke – ähnlich dem Ruhrklippenlauf (25k 500Hm) je nach dem, ein 2 bis 2.5 Stunden Lauf. Sehr gute Trainingseigenschaften.
Hallo Herr Sonnenburg,
ich freue mich über Ihren Kommentar. Tatsächlich ist die Strecke für viele etwas zu lang für einen Tag. Wenn man in mehreren Etappen läuft, hat das den Vorteil, dass man öfter die schöne Landschaft genießen kann. Weiterhin viel Freude beim Wandern!
Schöne Tour mit vielen interessanten Haltepunkten! Für die Mehrheit unserer Mitglieder aber nur aufgeteilt in verschiedene Teilstücke machbar. Aber sonst *****