Nach der umfassenden Recherche und den vielen hilfreichen Tipps, die mich beim letzten Mal erreicht haben, als ich meine kulinarische Reise durch das Ruhrgebiet gestartet habe, schrie das Thema quasi nach einem zweiten Teil. Dem widme ich mich hiermit natürlich sehr gerne.
Dieses Mal hat es mich in ein arabisches Restaurant geführt, zu einem Vertreter der thailändischen Küche und ganz klassisch zum guten alten Italiener, den man immer auf seiner Liste braucht.
#1 Speisen auf „Mezze Art“ im Restaurant Karawane in Essen
Im Essener Süden befindet sich das Lokal Karawane, das für seine arabische Küche bekannt ist und mir bereits mehrfach von Kolleg:innen empfohlen wurde. Daher wird es nun höchste Zeit für einen Besuch. Schon beim Betreten fällt mir auf, dass das Lokal außerordentlich gut besucht ist. Es ist eigentlich noch früh am Abend und dennoch sind fast alle Tische belegt.
Auf dem Weg zu unserem Tisch nehme ich das gemütlich gedimmte Licht und den leichten Duft nach Räucherstäbchen wahr. Vielleicht ist Letzteres auch Einbildung, die gemütliche Atmosphäre spricht auf jeden Fall für sich und versetzt mich direkt in eine andere Welt. Bunte Lampen und dekorierte Wände machen das Lokal sehr gemütlich und einladend.
Kleine Häppchen und viel Zeit
Auf dem Tisch wartet eine Teekarte mit verschiedenen landestypischen Sorten und einigen Eistee Variationen, von denen wir direkt zwei bestellen. Bei der Speisekarte haben wir es da nicht so leicht. Die umfangreiche Auswahl macht uns die Entscheidung schwer und wir möchten am liebsten von allem probieren. Dafür sind wir hier genau richtig, denn wie in einigen anderen Ländern und Kulturen ist es auch im Nahen Osten üblich, verschiedenste Speisen in kleinen Portionen zu servieren und sich beim Essen viel Zeit zu lassen.
Wir entscheiden uns für eine Kombination aus verschiedenen Vorspeisen und probieren uns durch die Teller. Fazit: einfach alles mega lecker!
Die eben angesprochene Art des Servierens nennt man übrigens Mezze. Diesen Begriff gibt es durchaus auch in anderen Ländern, wie zum Beispiel beim Türken oder Griechen. Zu unserem Glück lässt sich diese Tradition auch auf die Hauptgerichte anwenden. Nachdem die Vorspeise verputzt ist, bekommen wir drei kleine Hauptgerichte samt Beilagen.
Nachtisch gibt’s beim nächsten Mal
Auch hier schmeckt alles köstlich, wobei ich gestehen muss, dass mir die langsame Art zu Essen zum Verhängnis wird. Ich bin eigentlich ohnehin keine schnelle Esserin, aber durch die sättigenden Füllungen der Vorspeisen bin ich noch schneller satt und fange an zu schwächeln. Vielleicht kommt es daher, dass ich vor allem die Vorspeisen als besonders überzeugend und lecker empfinde. Zu den Nachspeisen haben es trotz Neugier weder ich noch meine Begleitung geschafft.
#2 Das Pasta Schlaraffenland im Pasta viva la mamma in Bochum
Nachdem mich meine kulinarische Reise bisher eher zu „exotischen Zielen“ geführt hat, wird es höchste Zeit auch einem klassischen Italiener einen Besuch abzustatten. Dabei habe ich mich bewusst für einen Italiener entschieden, der leckere unkomplizierte Gerichte zaubert. Exquisite Speisen mögen sich auf der Speisekarte toll anhören, passen aber meist nicht zu meinem persönlichen Geschmack und machen sich darüber hinaus natürlich auch im Geldbeutel bemerkbar. Das „Pasta viva la mamma“ kommt daher ohne weiße Tischdecken und gestärkte Servietten aus, sondern ist eher einfach und gemütlich.
Gemütliches Lokal in der Nähe vom Bermuda3eck
Das Lokal „Pasta Viva la mamma“ befindet sich in der Nähe vom Bermuda3eck, ideale Lage also, um nach einem gelungenen Essen noch weiterzuziehen. Da meine Begleitung und ich beide mit dem Auto da sind (in unmittelbarer Nähe gibt es auch ein kostengünstiges Parkhaus) bekommen wir zum Start eine alkoholfreie Variante des Aperol Spritz, um auf den Abend anzustoßen. Auch wenn ich eigentlich gar kein Fan von bitteren Getränken bin, schmeckt diese Version sehr erfrischend und lecker.
Von Antipasti über Pizza & Pasta bis hin zu Carne & Pesce
Bei der umfangreichen Speisekarte bleiben keine Wünsche offen. Das Lokal bietet von leckeren Vorspeisen und Salaten über Pasta und Pizza bis hin zu verschiedenen Fleisch- und Fischgerichten wirklich alles was das Herz begehrt. Auch wenn ich mich mit dem Essen immer schwer tue und die Hälfte des „Toppings“ auf dem Teller landet, gönnen wir uns vorab eine Bruschetta mit Tomaten und Knoblauch. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber bei mir darf Bruschetta bei einem Besuch beim Italiener einfach nicht fehlen. ;-), Dazu gibt es ein bisschen geröstete Paprika und Aubergine als fleischlose Variante (ansonsten wäre noch Parmaschinken dabei gewesen).
Die besonders üppige Nudelkarte mit vielen verschiedenen Nudelsorten lässt mein Herz höher schlagen. Als Nudelfan geht hier kein Weg an der Pasta vorbei! Die Portion ist für meinen Magen etwas zu groß, aber glücklicherweise können Reste hier problemlos eingepackt werden, was ich immer eine gute Sache finde. So ist auch das Essen für die Mittagspause am nächsten Tag gerettet.
Auch hier schaffen wir es leider nicht zum Dessert. Memo an mich: das nächste Mal vielleicht mal mit dem Dessert beginnen? 😉
Foodtruck, Catering und mehr
Zum Abschied wechsele ich noch ein paar Worte mit dem Inhaber, den man gar nicht mehr allzu häufig in seinem Restaurant antrifft. Nachdem er vor einigen Jahren mit seiner Frau das Restaurant eröffnet hat, hält nun sein ältester Sohn im Laden die Stellung. Dafür kümmert sich Christian di Veronica um das Veranstaltungsgeschäft, denn neben dem Restaurant betreibt die Familie noch zwei Foodtrucks und bietet auch Caterings an.
#3 Thailändische Kochkunst bei Arun Thai Aroy Dee in Mülheim an der Ruhr
Nachdem mein Lieblings-Thailänder Arun Thai nun schon seit sehr langer Zeit aufgrund von Renovierungen in der Küche geschlossen hatte, war die Freude umso größer, als ich neulich gelesen habe, dass er endlich wieder geöffnet hat. Damit stand die dritte und letzte Station meiner kulinarischen Reise fest.
Gemütliche Sitzecken für die europäische Komfortzone
Neben dem vorzüglichen Essen mag ich an den Räumlichkeiten besonders die Aufteilung in einen vorderen „normalen“ Sitzbereich mit Tischen und Stühlen und einen erhöhten Sitzbereich mit gemütlichen „asiatischen“ Sitzecken. Für das Betreten dieses Bereichs werden die Straßenschuhe ausgezogen. Die Sitzecken sind vermutlich eher für den Schneidersitz gedacht, aber seien wir mal ehrlich – wer von uns hält es eine Stunde im Schneidersitz aus? Zum Glück kann man die Beine auch unter den Tisch bringen, der genau dafür in den Boden eingelassen wurde. 😉
Als Ergänzung muss hier erwähnt werden, dass dieser schöne Bereich nur noch an Wochenenden geöffnet ist. Ich durfte es mir für einige Fotoaufnahmen kurz gemütlich machen.
Vielfalt für Thai-Liebhaber
Die Speisekarte ist hier unglaublich umfangreich, so dass es eine Weile braucht, bis man sich einen Überblick verschafft hat. Wie bei vielen asiatischen Lokalen üblich, geben kleine Chilis an, wie scharf das Gericht ist. Diese Angaben sollten keinesfalls unterschätzt werden! Hier handelt es sich nicht um abgeschwächte Schärfen – 3 von 4 Chilis sind wirklich schon so scharf, dass wir an unsere Grenzen kommen und wir essen gerne und viel scharf.
Bei uns darf der klassische scharfe Papayasalat Som Tam Thai bei keinem thailändischen Essen fehlen, vor allem weil man den wirklich kaum in der eigenen Küche hinbekommt. Und was soll ich sagen? Die Vielfalt macht es einem wirklich nicht leicht und so endet unsere Bestellung damit, dass wir mehr Gerichte bestellen als wir essen können. Aber nicht schlimm, auch hier lassen wir die Reste einfach einpacken.
Fazit: Die kulinarische Vielfalt im Ruhrgebiet ist gigantisch
Nachdem ich auch bei Teil 2 dieser Artikelreihe wieder komplett neue Erfahrungen machen durfte, kann ich nur wieder bestätigen: das Ruhrgebiet hat kulinarisch so unendlich viel zu bieten! Wenn du für dich noch nicht den passenden Tipp gefunden hast, dann schau doch mal bei meinen Kolleg:innen rein: Heike hat Craft Beer Brauereien getestet, Melissa hat Frühstücksspots ausgecheckt und Sandra hat Kaffeeröstereien unter die Lupe genommen.
Hallo Pascal,
das freut mich zu hören. Ich fand es dort auch sehr lecker 🙂
Sooo viele Möglichkeiten. Asia Imbisse gibt es im Ruhrgebiet zu hauf. Nicht alle sind gut, aber die die du besucht hast sind richtig gut!