Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei – aber natürlich zählen meine Kollegin Katalina und ich nicht nur bis drei und dann ist Schluss mit lustig. Denn wir sind vom Wandern im Ruhrgebiet derart angefixed, dass wir – wie der Duracellhase – noch weitere Etappen zu Fuß zurücklegen werden. Jetzt aber erst mal zu unserer heutigen Tour.
Pre-Wander-Frühstück im Café Adele
Beim letzten Mal sind wir – als mittlerweile eingespieltes Wanderteam – von Bochum bis zur Burg Blankenstein gewandert. Daher beginnt unsere Tour jetzt auch hier, nicht direkt an der Burg, sondern in der Hattinger Altstadt. Hier lassen wir uns im Café Adele, das uns bereits vielfach empfohlen wurde, ein richtig leckeres Frühstück schmecken.
Neben dem Avocado Burger schmecken uns Cappuccino und Saft sowie ein Joghurt mit Früchten. Das Frühstück ist eine absolute Empfehlung und das Café so gut besucht, dass wir nur draußen einen Platz bekommen (auch sehr schön, aber etwas frisch), also rechtzeitig reservieren, denn das Café macht auch von innen was her!
Da das Wetter zuerst leider überhaupt nicht nach einer Draußen-Action aussieht, überlegen wir kurz, das Vorhaben zu verschieben, aber dann gewinnen die blauen Flecken am Himmel die Oberhand und wir laufen gut gestärkt durch die Hattinger Altstadt los.
Von Urban Hiking bis Bienenfutterwiese
Der erste Teil der Strecke ist äußerst urban geprägt, Innenstadt, Wohnbebauung, Schule und Sportplätze reihen sich aneinander. Dann passieren wir innerhalb kürzester Zeit schon einen ersten Bachlauf und eine Bienenfutterwiese.
Nach noch etwas mehr Urbanität und einem sehr tollen Blick auf Hattingen biegen wir mit Pferdeblick in Richtung Ruhrhöhenweg ab. Ker watt is datt schön hier! Immer wieder unglaublich, dass wir uns auch hier mitten im Ruhrgebiet befinden!
Unberührte Natur, Schafe und zuckersüße Alpakas
Sogar einen grünen Weinhandel (merk merk) gibt es hier – kurz vor dem Abknick auf den Salzweg! Ab hier wird es vornehmlich grün und sehr hügelig!
Idylle pur – wir weichen hier von der geplanten Route ab und laufen an einer Schafweide vorbei in den Wald – kraxeln schon fast, wunderschön und unberührt!
Am Ende des Salzwegs überqueren wir die einzige stark befahrene Straße der ganzen Route und biegen ab zu einem der Highlights dieser Wanderung! Die Hügelland Alpakas sind schon von der Straße aus zu sehen, um näher ranzugehen ist allerdings eine telefonische Voranmeldung bei Eigentümer Hans-Jürgen Feldmann nötig.
Zu Besuch bei Nogger, Cornetto und Co.
Die sehr niedlichen Tiere tragen witzigerweise die Namen beliebter Eissorten wie Nogger (der Chef), Cornetto, Calippo, Ed von Schleck, Split & Co – und sind mindestens genauso süß! Neben der reinen In-Augenscheinname dürfen die Alpakas auch ausgeführt werden. Hans-Jürgen Feldmann bietet geführte Alpaka-Wanderungen durch das nahegelegene Waldstück an (ausgebucht und erst wieder ab 2022 buchbar) und sogar – eine absolute Kirsche auf der Fell-Sahnehaube – Übernachtungen auf der Alpaka-Weide! Cool, oder?
Da man Alpakas nie allein halten darf, hat Hans-Jürgen sich direkt für eine größere Herde entschieden, die eigentlich erstmal nur der Landschaftspflege dienen sollten. Aber wer kann diesen Augen schon wiederstehen?
Wir auf jeden Fall nicht! Da wir aber noch weiter müssen – leider ohne Alpaka-Begleitung – verabschieden wir uns schweren Herzens von der süßen Truppe. Note to my- bzw. ourselfs: Wiederkommen mit Übernachtung im Panorama Pop-Up Zelt auf der Weide! Ihr seid genauso große Alpakafans wie wir? Dann lest auch mal in meinen Artikel über das Alpaka Trekking auf Daniels kleine Farm in Castrop-Rauxel rein!
Wat is dat schön hier
Nach dem Abstecher ins Hügelland wandern wir weiter und freuen uns über die Sonne, die den Wolken nun eine Entschuldigung schreibt. Entlang des Paasbachs bieten sich uns viele Postkartenidylle-Ausblicke und richtig schöne Fotomotive! Auch Bergbauromantiker*innen kommen hier auf ihre Kosten.
Während wir staunend die Gegend durchlaufen stellen wir fest, dass ein Großteil unserer Tour schon hinter uns liegt. Durch den Wald geht’s noch mal ordentlich bergauf und dann sehen wir auch schon unser Ziel: Sprockhövel.
Einen Hügel durchlaufen wir noch inklusive Maisfeld-Selfies, bevor die Zivilisation uns wiederhat.
Finale mit Cappuccino
Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, fährt am besten die Glückauf-Trasse, wir laufen aber ein paar der kleinen Sträßchen entlang, bis wir an unserem Ziel, der Lulus Coffee Factory – Kaffeerösterei & Café angekommen sind. Statt schwarz & bitter hatte Lucas Kemna bei Gründung seiner eigenen Rösterei die Idee, sein Hobby (leckeren Kaffee zu trinken) zum Beruf zu machen und bietet seinen köstlichen, in Eigenregie gerösteten Kaffee nun auch in anderen Cafés und Restaurants sowie Büros und Firmen an.
Finden wir super und lassen uns zum Abschluss unserer Tour einen köstlichen Cappuccino schmecken, bevor es von hier aus per Auto, das wir bereits morgens hier abgestellt haben, zurück nach Hattingen geht! Ihr seid Fans von gutem Kaffee? Dann dürft Ihr Euch Sandras Artikel über die besten Kaffeeröstereien im Ruhrgebiet nicht entgehen lassen!
Wanderung von Hattingen nach Sprockhövel – Unser Fazit
Obwohl es die kilometermäßig kürzeste Tour bislang war, ist sie durch die Steigungen und kleinen Kraxelwege recht anspruchsvoll und die Ausblicke lohnen sich genauso, wie die Stopps! Mit Aufenthalten und Pausen seid Ihr knappe fünf Stunden unterwegs – wenn Ihr noch eine Flausch-Wanderung mit Alpakas einschiebt natürlich umso länger!
Viel Spaß beim Nachwandern! Und: Schaut Euch auch gerne nochmal unsere anderen beiden Wanderungen an: „Ist das grün hier“ – Unsere Mädelswanderung von Herne nach Bochum“ und „Unsere Mädelswanderung von Bochum nach Hattingen – Von Urban Hiking bis Natur pur„.
Schöne Tour!
Danke für den schönen Wanderbericht, der wieder einmal zeigt, dass man tolle Natur auch vor der Haustür hat. Auch die Bilder sind wie immer sehr gelungen. Man erkennt jedenfalls auf Anhieb den Kaffeejunkie unter euch. 😀