Na wo zu gehört der Kreis Wesel denn nun? Zum Ruhrgebiet oder doch eher zum Niederrhein? Klare Antwort: Zu Beidem! Und genau das sieht man auch, wenn man im Kreis Wesel unterwegs ist. Ich nehme dich heute mit auf eine kleine Reise durch meine Heimat. Bei endlich mal schönem und sonnigem Wetter beginnen wir morgens unsere Tour. Gestartet wird natürlich in meiner Heimatstadt Kamp-Lintfort. Den schönen Klostergarten des Kloster Kamps will ich dir selbstverständlich nicht vorenthalten.
Leider blüht es im Garten noch nicht so schön wie sonst. Kleiner Tipp: Kommt im Sommer vorbei wenn alles schön bunt ist. Aber auch das Klostergebäude ist ein wahrer Hingucker. Es wurde 1123 gegründet und ist das erste Zisterzienserkloster im damaligen deutschsprachigen Raum. Das Museum des Klosters ist übrigens mit der RUHR.TOPCARD kostenlos zugänglich.
Kultur, Geschichte und mehr in Moers
Weiter geht unser Weg in meine Lieblingsnachbarstadt Moers. Zuerst zieht es uns zum Moerser Schloss.
Leicht versteckt ragt das kleine Schloss hervor. Mit der Statue der Kurfürstin Luise Henriette von Brandenburg im Vordergrund ein wirkliches Highlight. Das Schloss beheimatet zudem das Schlosstheater und das Grafschafter Museum. Wer sich für die Geschichte des Schlosses und der Region interessiert – Der Eintritt ist mit der RUHR.TOPCARD ebenfalls einmalig kostenlos. Hinter dem Schloss verbirgt sich der Park. Von dem imposanten Anblick der Vorderseite ist auf der Rückseite nicht mehr allzu viel zu erkennen. Dafür ist der Park umso schöner und lädt zum Spazieren und Verweilen ein. Hier und da blühen auch die gelben Osterglocken. Ein leichtes Gefühl von Frühling macht sich in mir breit.
Natur meets Industrie – Typisch Ruhrgebiet!
Doch wir wollen weiter und noch mehr erkunden. Weiter geht’s Richtung „Geleucht“. Auf dem Weg dorthin entdecke ich den roten Schacht IV der ehemaligen Zeche Rheinpreußen der im Gewerbegebiet empor ragt. Das 48 Meter hohe Gerüst gilt als ältestes dieser Art im Ruhrgebiet und steht seit 1989 unter Denkmalschutz.
Am Parkplatz der Halde Rheinpreußen angekommen geht es 1,5 km die Halde hinauf. Bei dem schönen Wetter macht mir sogar die kleine Haldenwanderung Spaß. Schon nach einigen Metern kann man den Ausblick erahnen, der uns oben geboten werden wird. Freudig gehen wir weiter. Nach weiteren Metern sehen wir sie endlich: die große rote Grubenlampe. Das Bild das uns oben erwartet ist atemberaubend. Die knallrote Farbe des Geleuchts bietet einen hervorragenden Kontrast zu der grünen Wiese und dem endlich mal blauen Himmel. Genau das richtige Fotomotiv.
Von der Halde hast du einen wunderbaren Ausblick über die umliegenden Städte. Man sieht die rote Rheinbrücke, über die ich fast jeden Tag fahre und hoffe nicht hinter ihr schon im Stau zu stehen, die umliegenden Industrien und natürlich den Rhein. Und wir sind erstaunt, wie nah manches doch scheint und wie weit man doch von hier oben schauen kann.
Der kleine Aufstieg hat sich doch wirklich gelohnt. Hier könnte ich ewig bleiben um Fotos zu machen und die Aussicht zu genießen. Auch mein Hund muss etwas durchschnaufen und genießt den Blick von der Halde.
Doch wir wollen noch mehr entdecken. Also auf geht’s nach Xanten!
Natur weit und breit – Typisch Niederrhein!
Wo uns gerade noch Ruhrgebiet pur geboten wurde und man die Industriekultur gerade so spüren konnte, zeigt sich hier ein anderes Bild. Weite Felder, Kopfweiden und kleine Bäche und Flüsse. Typisch Niederrhein. Unser Ziel ist die Bislicher Insel, eine der wenigen noch vorhandenen Auenlandschaften und Paradies für Vögel. Dass es ein Vogelschutzgebiet ist hört man sofort. Passend zum frühlingshaften Wetter zwitschern unterschiedliche Vögel im Chor. Wer die Natur genießen will, ist hier wirklich genau richtig. Felder und Wiesen weit und breit. Schafe auf den Weiden und Gänse, die in den umliegenden Gewässern ein Bad nehmen.
Ebenso ist die Bislicher Insel ein Paradies für Naturfotografen. Auf unserem Weg kommen uns einige Fotografen mit riesigen Teleobjektiven entgegen und geben uns netterweise Tipps, von wo man den Storch, den man in seinem Nest von weitem sieht, am besten fotografieren kann. Mit meinem leider noch spärlichen Fotoequipment kann ich da noch nicht mithalten. Ich lasse es mir aber dennoch nicht nehmen, ein paar schöne Aufnahmen zu machen. Auch das Schaf auf der Weide zeigt sein schönstes Gesicht für die Kamera. Mein Tipp: In den wärmeren Monaten wenn die Obstbäume und Pflanzen blühen ist es hier besonders schön!
Unterwegs im Kreis Wesel – Mein Fazit
Ein schöner Tag geht zu Ende. Meine Erkenntnis: Man sollte öfter mal in der eigenen Heimat unterwegs sein, denn hier gibt es, obwohl ich hier geboren bin und seit nun 22 Jahren lebe, noch einiges zu entdecken. Besonders den Kreis Wesel verbinde ich mit einem heimatlichen Gefühl. Auf der einen Seite die niederrheinische Landschaft mit purer Natur, Feldern, Kopfweiden und kleinen Bauernhöfen. Auf der anderen Seite die mittlerweile bunte Industriekultur und die offene und direkte Art der Menschen. Gerade in Moers spürt man die Bergbaumentalität. Und genau dieser Kontrast zwischen den zwei Regionen macht den Kreis Wesel zu meinem absoluten Highlight.
Ruhrgebiet oder Niederrhein? Wer ist ruhiger mag soll in den Niederrhein! Dort lieben wir es auch ganz besonders!
Hallo,Verena,
Schöner Reiseblog mit schönen Fotos,besonders der Klostergarten in Kamp-Lintfort ist top.
Hallo,
vielen Dank, dass freut mich! Gerade im Sommer ist der Klostergarten wirklich ein absolutes Highlight!
Liebe Grüße